Special: Gibt es eine universale Moral? (Teil 1)

Shownotes

Wir legen nochmal einen oben drauf – oder sogar zwei: In diesem angeregten Gespräch gehen Manuel und Peter der Frage nach, ob und wie sich moralische Werte begründen lassen.
Was nach einer philosophischen Spezialdiskussion klingt, ist in Wirklichkeit eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Spätestens der Ukrainekrieg hat uns vor Augen geführt, wie unterschiedlich moralische Intuitionen und Prinzipien sein können – und wie fundamental sich sogar Menschen, welche dieselben Ziele verfolgen (etwa den Frieden zwischen zwei Nationen) im Blick auf die Mittel sein können, mit denen diese Ziele verfolgt werden (etwa gewaltloser Widerstand versus militärische Gegenwehr…).
Diese Folge beschäftigt sich u.a. mit den Versuchen, eine universale Moral durch ein Naturrecht oder durch den Verweis auf Gottes Schöpfungsordnungen zu verteidigen, dann aber auch mit den aufklärerischen Anläufen, den Verstand zur unbestechtlichen Richterin über ethischen Fragen zu machen. Das Gespräch zeigt, dass all diese gängigen Begründungsversuche ins Leere laufen…

Kommentare (1)

Andi

Ich denke, teils nähern wir uns objektiven Werten an, teils dürfen wir aber auch Dinge selber justieren und festlegen. Ich orientiere mich daran, dass mein Lebenswerte wechselgeführt und -gestoppt sind von den Polen Herz, Verstand, Gewissen und Wille. Aber auch eine gute Mischung aus Verantwortungs-, Prinzipien- und Tugendethik. Und ich glaube, da dürfen wir auch situativ entscheiden, ohne gleich zum zynischen Spieler zu werden. So hat z.B. auch Kant nicht bedacht bei seinem kategorischen Imperativ, dass wir alle verschiedene Rollen innehaben (nicht jeder oder gar alle kann oder sollte Bäcker werden ;-). Interessant finde ich den Gedanken, dass Werte und Gewissen vom "Bösen" eingespannt und missbraucht werden können. Da wird es echt kompliziert... Ich versuche, bei einer Tat immer die Kette Legitimation, Motiv, Durchführung, Nutzen und Folge- sowie Nebenwirkungen zu betrachten und hier möglichst viele Punkte zu holen ;-) Danke für "Religion ohne Gott" - für mich als Transzendentalisten mit einem wohlmeinenden Auge auf Buddhismus und amerikanischen, nichtchristlichen, linksliberalen Unitarimus sehr interessant. Schau ich mir an, aber vorher: auf in die zweite Folge!!!

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