Ist Gott nur eine Projektion? (Xenophanes)

Shownotes

Heute geht’s auch theologisch richtig zur Sache. Peter und Manuel sprechen über Xenophanes (580– ca 500 v.Chr.) und seine berühmte Kritik an menschengestaltigen Gottesvorstellungen. Der Aufklärungsphilosoph Ludwig Feuerbach hat sie dann zugespitzt und auf die Formel gebracht: «Nicht Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, sondern der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde». Was ist an der Kritik dran – und was heißt das für eine Religion wie das Christentum, in der Gott nicht nur in menschlicher Weise beschrieben wird, sondern als Mensch unter uns kommt? Läuft der christliche Glaube der Kritik des Xenophanes nicht direkt ins Messer?

Kommentare (1)

Grunewald

Ein schönes und ehrliches Gespräch über das Problem der Projektion im christlichen Glauben. Ich habe meinen Schülern immer das Positive der Projektion zu vermitteln versucht. Projektion ist nötig, damit wir überhaupt den ersten Schritt der Erkenntnis machen, wir fangen immer mit einem projizierten Vorurteil an. Es ist ja ein Trugschluss zu glauben, dass die Projektion der Schlusspunkt eines Erkenntnisprozesses ist. Sie ist in Wirklichkeit der Startpunkt. Aus der Sicht Gottes ist die Projektionsfähigkeit des Menschen gewollt, um einen ersten Erkenntnisschritt auf ihn zugehen zu können.

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