Gibt es ein Wesen der Dinge? (Platon, Teil 2)
Shownotes
Nach islamistischen Anschlägen gehört es zum guten Ton, klarzustellen, dass das mit dem «wahren» Islam natürlich nichts zu tun hat. Manche Christen wiederum sind überzeugt, dass weite Teile der Kirche das «wahre» Evangelium verfehlen. Und in den Gender-Debatten jüngerer Zeit wird die Frage diskutiert, was «den» Mann oder «die» Frau «eigentlich» auszeichnet.
Manuel spricht in dieser Folge mit Peter über die Idee einer Wesensschau, die auf Platon zurückgeht – die Überzeugung also, dass es eine Essenz z.B. des Islam, des Christentums, der Geschlechter gibt. Platon geht davon aus, dass sich im philosophischen Dialog die «Sache an sich» freilegt – oder besser noch: dass sie sich dem Wahrheitssuchenden offenbart. Das berühmte platonische «Höhlengleichnis» macht deutlich, dass nur tugendhafte Philosophen diese Erkenntnis gewinnen.
Ist das aber nicht eine sehr elitäre Sicht? Und gibt es ein «Wesen der Dinge» wirklich?
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