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Johann Georg Hamann: Gibt es Denken ohne Sprache?

Johann Georg Hamann: Gibt es Denken ohne Sprache?

66m 13s

Johann Georg Hamann (1730-1788) war ein Freund und zugleich ein prominienter Kritiker des großen Erkenntnistheoretikers Immanuel Kant. In dieser Folge kommen Peter und Manuel auf diesen eigenwilligen und kreativen Denker zu sprechen – und sie zeichnen nach, wie Hamann das scheinbar lupenreine Denken Kants der «Unreinheit» überführt.

Dazu legt Hamann seinen Finger vor allem auf die sprachliche Bedingtheit allen Denkens – und macht klar, dass auch Kant seine Begriffe nur mit Mitteln der Sprache reinigen kann. Sprache aber ist immer schon «verunreinigt», sie ist voller Geschichte, Metaphern, Veränderungen, Abhängigkeiten, Bedeutungsverschiebungen usw. Diese Kritik spitzt Hamann zu, wenn er von Kant...

Immanuel Kant (Teil 2): Was unterscheidet den Glauben vom Wissen?

Immanuel Kant (Teil 2): Was unterscheidet den Glauben vom Wissen?

56m 8s

Kant lässt sich nicht in einer Folge abhandeln (und eigentlich auch nicht in zwei…) – darum setzen sich Manuel und Peter in dieser Folge noch einmal ihm auseinander: Spezifisch mit seiner Religionsphilosophie.
Peter verfolgt das Thema der (christlichen) Glaubens durch das Werk Kants hindurch und zeigt zunächst, wie er in der «Kritik der reinen Vernunft» sämtliche bekannten Gottesbeweise erledigt. In der «Kritik der praktischen Vernunft» wiederum macht Kant die Existenz Gottes als «regulative Idee» stark, die notwendig ist, um ethisches Handeln vernünftig zu begründen. In seinen späteren Schriften unternimmt Kant dann den Versuch, das Christentum in eine Vernunftreligion zu überführen...

Immanuel Kant (Teil 1): Was können wir wissen?

Immanuel Kant (Teil 1): Was können wir wissen?

55m 41s

Mit dieser Folge wagen sich Peter und Manuel an den wichtigsten (und wohl auch anspruchsvollsten) deutschsprachigen Philosophen der Neuzeit heran: Immanuel Kant (1724–1804). Sein ganzes Leben hat der große Erkenntnistheoretiker in Königsberg verbracht – von da aus aber gewissermaßen die geistesgeschichtliche Welt ausgehebelt (er selbst spricht von der durch ihn eingeleiteten «kopernikanischen Wende» der Philosophie).
Mit seiner «Kritik der reinen Vernunft» (1781) nimmt Kant einen ganz neuen Anlauf, um die Frage nach der Erkennbarkeit der Wirklichkeit zu beantworten – und dabei die sich gegenüberstehenden philosophischen Richtungen des Empirismus und des Rationalismus zu versöhnen. Dabei kommt es zu einer «Reinigung» der...

Blaise Pascal: Ist das Leiden der Grund der Philosophie?

Blaise Pascal: Ist das Leiden der Grund der Philosophie?

51m 19s

Eine Philosophiegeschichte in theologischer Perspektive kommt nicht um Blaise Pascal (1623–1662) herum: Pascal ist ein herausragender französischer Philosoph, Wissenschaftstheoretiker, Mathematiker, Physiker, Literat und Apologet des Christentums, der in seinem kurzen Leben der Neuzeit ganz entscheidende Impulse gegeben hat.
Er erweist sich früh als Wunderkind, rekonstruiert bereits mit 12 Jahren die ersten 32 Lehrsätze der Euklidischen Geometrie, mit 16 Jahren veröffentlicht er eine aufsehenerregende Arbeit über Kegelschnitte. Seine mathematischen Erkenntnisse werden bis heute durch das «pascalsche Dreieck» angedeutet, auf dem Feld der Physik hat er sich durch bahnbrechende Untersuchungen zum Luftdruck verewigt (die Messeinheit «Pascal» geht auf ihn zurück).
Theologisch bedeutsam...

René Descartes (Teil 2): Ich werde erkannt, also bin ich?

René Descartes (Teil 2): Ich werde erkannt, also bin ich?

41m 37s

Descartes lässt sich nicht in einer Folge bewältigen, darum folgt hier ein Nachschlag: Peter und Manuel nehmen sich die Erkenntnistheorie dieses Denkers nochmal vor. Peter zeigt, wie sich mit der cartesianischen Philosophie ein ganz bestimmter, für die Moderne entscheidender Zugriff auf die Wirklichkeit Bahn bricht: Das intellektuelle Subjekt begreift das weltliche, körperliche Objekt und ordnet es in sein Denken ein.
Wir würdigen diese revolutionäre Erkenntnistheorie, welche die Türen zur Neuzeit aufgestossen hat – üben dann aber auch Kritik daran. Schon aktuelle naturwissenschaftliche Einsichten machen klar, dass diese Subjekt-Objekt-Spaltung unserer Beziehung zur Welt nicht gerecht wird: Im Akt der Wahrnehmung wird...

René Descartes (Teil 1): Führt uns der Zweifel zur unerschütterlichen Wahrheit?

René Descartes (Teil 1): Führt uns der Zweifel zur unerschütterlichen Wahrheit?

53m 52s

Heute geht's zur Sache: Mit dieser Folge von «mindmaps» begeben wir uns an die Schwelle zur Neuzeit. René Descartes (1596–1650) gilt zu Recht als Begründer des neuzeitlichen Rationalismus, der mit Hilfe eines methodischen Zweifels das Denken auf eine feste Grundlage stellen wollte. Peter zeichnet das Leben dieses vielgereisten Denkers nach und geht auf seine wichtigsten Werke und deren Bedeutung ein.
Wir steigen aber popkulturell in diese Diskussion ein und fragen anhand des Christopher-Nolan-Blockbusters «Inception» nach den Möglichkeiten, Wirklichkeit und Traum zu unterscheiden. Descartes hat gerade diese Differenz philosophisch aufgegriffen und versucht zu zeigen, dass man die «Zwiebel» der Wahrnehmungen und...

Thomas von Aquin: Braucht jede Zeit ihre eigenen Gottesbeweise?

Thomas von Aquin: Braucht jede Zeit ihre eigenen Gottesbeweise?

60m 33s

Thomas von Aquin gilt nicht nur als wichtigster Theologe seit Augustin, sondern auch philosophisch als einer der bedeutendsten Denker des Mittelalters. Thomas ist ein Modernisierer, der viel Widerstand weckt und sogar als Irrlehrer verurteilt wird, aber schon wenige Jahrzehnte nach seinem Tod von Papst Johannes XXII heiliggesprochen wird. Er tritt als junger Mann in einen Bettelorden ein und kämpft für eine Reform der Kirche.
In dieser Folge von «mindmaps» kommen wir dem umfassenden Werk von Thomas auf die Spur. Peter zeigt, wie innovativ dieser versucht, die etablierte scholastische Philosophie, welche wesentlich platonisch geprägt war, mit der Philosophie des Aristoteles zu...

Anselm von Canterbury: Lässt sich Gottes Existenz beweisen?

Anselm von Canterbury: Lässt sich Gottes Existenz beweisen?

57m 37s

Diese Folge taucht in die Beschäftigung mit den zentralen Figuren mittelalterlicher Philosophie ein – und nimmt sich den Vater der «scholastischen Theologie» vor: Anselm von Canterbury. Theologisch ist er besonders bekannt durch die sogenannte Satisfaktionslehre, einen anspruchsvollen und umstrittenen Versuch, die Notwendigkeit des Kreuzestodes Jesu zu erklären.
Uns interessiert hier aber vielmehr das Bemühen Anselms, den christlichen Gottesglauben überhaupt in den Herausforderungen seiner Zeit zu verteidigen – und namentlich sein Versuch, die Existenz Gottes mit rationalen Mitteln nachzuweisen (man spricht dabei vom «ontologischen Gottesbeweis»). Im Zuge seiner Argumentation wird Gott als derjenige bestimmt, «über den hinaus nichts Grösseres gedacht werden...

Mittelalterliche Philosophie: Was gibt es im finsteren Mittelalter zu holen?

Mittelalterliche Philosophie: Was gibt es im finsteren Mittelalter zu holen?

55m 3s

Wir steigen in eine neue Staffel von «mindmaps» ein – und müssen dafür vielleicht ein bisschen mehr werben als sonst. Denn es geht in den nächsten Folgen um die Philosophie des Mittelalters. Diese Epoche hat einen denkbar schlechten Ruf. Man spricht gerne vom «finsteren Mittelalter», denkt an Kreuzzüge und Hexenverbrennungen und kann sich schlecht vorstellen, dass es von dieser Zeit irgendetwas zu lernen gibt.
In dieser Einführungsfolge fragen wir darum zuerst nach den ideologischen Vorurteilen, die hinter der Einteilung der Geschichte und ihren Epochennamen stehen. Und dann zeigt Peter auf, wie bunt und dynamisch das Mittelalter war, und wie ernsthaft...

Special: Gibt es eine universale Moral? (Teil 2)

Special: Gibt es eine universale Moral? (Teil 2)

45m 6s

In diesem zweiten Teil des «mindmaps»-Specials zur Frage der Moralbegründung kommt zuerst der Shootingstar der deutschen Philosophieszene, Markus Gabriel, ausführlich zu Wort. Er vertritt ausgesprochen vollmundig einen «Moralischen Realismus» und ist überzeugt, dass die grundlegenden moralischen Werte, welche wir für tägliche Entscheidungen und das Zusammenleben der Menschen benötigen, völlig offensichtlich sind.
Im Gespräch von Manuel und Peter wird deutlich, wie dünn das Eis unter solchen Behauptungen ist – und wie stark sie von einem eurozentrischen, imperialistischen Impuls getragen sind, der einer kritischen Überprüfung nicht standhält. Es gibt eben – man könnte seufzend anfügen: leider! – keine universalen moralischen Gesetze, welche...